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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63449 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 374<br />

Relationen, erkennt die Objekte nur, sofern sie zu dieser<br />

Zeit, an diesem Ort, unter diesen Umständen, aus<br />

diesen Ursachen, mit diesen Wirkungen dasind, mit<br />

Einem Wort, <strong>als</strong> einzelne Dinge: <strong>und</strong> höbe man alle<br />

diese Relationen auf, so wären ihr auch die Objekte<br />

verschw<strong>und</strong>en, eben weil sie übrigens nichts an ihnen<br />

erkannte. – Wir dürfen auch nicht verhehlen, daß Das,<br />

was die Wissenschaften an den Dingen betrachten, im<br />

Wesentlichen gleichfalls nichts Anderes <strong>als</strong> alles<br />

Jenes ist, nämlich ihre Relationen, die Verhältnisse<br />

der Zeit, des Raumes, die Ursachen natürlicher Veränderungen,<br />

die Vergleichung der Gestalten, Motive der<br />

Begebenheiten, <strong>als</strong>o lauter Relationen. Was sie von<br />

der gemeinen Erkenntniß unterscheidet, ist bloß ihre<br />

Form, das Systematische, die Erleichterung der Erkenntniß<br />

durch Zusammenfassung alles Einzelnen,<br />

mittelst Unterordnung der Begriffe, ins Allgemeine,<br />

<strong>und</strong> dadurch erlangte Vollständigkeit derselben. Alle<br />

Relation hat selbst nur ein relatives Daseyn: z.B. alles<br />

Seyn in der Zeit ist auch wieder ein Nichtseyn: denn<br />

die Zeit ist eben nur dasjenige, wodurch dem selben<br />

Dinge entgegengesetzte Bestimmungen zukommen<br />

können: daher ist jede Erscheinung in der Zeit eben<br />

auch wieder nicht: denn was ihren Anfang von ihrem<br />

Ende trennt, ist eben nur Zeit, ein wesentlich Hinschwindendes,<br />

Bestandloses <strong>und</strong> Relatives, hier<br />

Dauer genannt. <strong>Die</strong> Zeit ist aber die allgemeinste<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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