18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

63463 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 388<br />

§ 36<br />

Dem Faden der Begebenheiten geht die Geschichte<br />

nach: sie ist pragmatisch, sofern sie dieselben nach<br />

dem Gesetze der Motivation ableitet, welches Gesetz<br />

den erscheinenden <strong>Wille</strong>n da bestimmt, wo er von der<br />

Erkenntniß beleuchtet ist. Auf den niedrigeren Stufen<br />

seiner Objektität, wo er noch ohne Erkenntniß wirkt,<br />

betrachtet die Gesetze der Veränderungen seiner Erscheinungen<br />

die Naturwissenschaft <strong>als</strong> Aetiologie,<br />

<strong>und</strong> das Bleibende an ihnen <strong>als</strong> Morphologie, welche<br />

ihr fast unendliches Thema sich durch Hülfe der Begriffe<br />

erleichtert, das Allgemeine zusammenfassend,<br />

um das Besondere daraus abzuleiten. Endlich die bloßen<br />

Formen, in welchen, für die Erkenntniß des Subjekts<br />

<strong>als</strong> Individuums, die Ideen zur Vielheit auseinandergezogen<br />

erscheinen, <strong>als</strong>o Zeit <strong>und</strong> Raum, betrachtet<br />

die Mathematik. <strong>Die</strong>se alle, deren gemeinsamer<br />

Name Wissenschaft ist, gehn <strong>als</strong>o dem Satz vom<br />

Gr<strong>und</strong>e in seinen verschiedenen Gestaltungen nach,<br />

<strong>und</strong> ihr Thema bleibt die Erscheinung, deren Gesetze,<br />

Zusammenhang <strong>und</strong> daraus entstehende Verhältnisse.<br />

– Welche Erkenntnißart nun aber betrachtet jenes<br />

außer <strong>und</strong> unabhängig von aller Relation bestehende,<br />

allein eigentlich Wesentliche der <strong>Welt</strong>, den wahren<br />

Gehalt ihrer Erscheinungen, das keinem Wechsel Un-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!