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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64722 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1647<br />

chen. Daher <strong>als</strong>o ist die Natur mit dem kostbarsten<br />

aller ihrer Erzeugnisse am wenigsten verschwenderisch<br />

umgegangen. Von diesem Gesichtspunkt aus<br />

sollte man auch, um nicht unbillig zu urtheilen, seine<br />

Erwartungen von den geistigen Leistungen der Menschen<br />

überhaupt feststellen <strong>und</strong> z.B. auch Gelehrte, da<br />

in der Regel bloß äußere Veranlassungen sie zu solchen<br />

gemacht haben, zunächst betrachten <strong>als</strong> Männer,<br />

welche die Natur eigentlich zum Ackerbau bestimmt<br />

hatte: ja, selbst Philosophieprofessoren sollte man<br />

nach diesem Maaßstabe abschätzen <strong>und</strong> wird dann<br />

ihre Leistungen allen billigen Erwartungen entsprechend<br />

finden. – Beachtenswerth ist es, daß im Süden,<br />

wo die Noth des Lebens weniger schwer auf dem<br />

Menschengeschlecht lastet <strong>und</strong> mehr Muße gestattet,<br />

auch die geistigen Fähigkeiten, selbst der Menge, sogleich<br />

regsamer <strong>und</strong> feiner werden. – Physiologisch<br />

merkwürdig ist, daß das Uebergewicht der Masse des<br />

Gehirns über die des Rückenmarks <strong>und</strong> der Nerven,<br />

welches, nach Sömmerings scharfsinniger Entdekkung,<br />

den wahren nächsten Maaßstab für den Grad<br />

der Intelligenz, sowohl in den Thiergeschlechtern, <strong>als</strong><br />

in den menschlichen Individuen, abgiebt, zugleich die<br />

unmittelbare Beweglichkeit, die Agilität der Glieder<br />

vermehrt; weil, durch die große Ungleichheit des Verhältnisses,<br />

die Abhängigkeit aller motorischen Nerven<br />

vom Gehirn entschiedener wird; wozu wohl noch<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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