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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64698 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1623<br />

Kapitel 22. 30<br />

Objektive Ansicht des Intellekts<br />

Es giebt zwei von Gr<strong>und</strong> aus verschiedene Betrachtungsweisen<br />

des Intellekts, welche auf der Verschiedenheit<br />

des Standpunkts beruhen <strong>und</strong>, so sehr sie<br />

auch, in Folge dieser, einander entgegengesetzt sind,<br />

dennoch in Uebereinstimmung gebracht werden müssen.<br />

– <strong>Die</strong> eine ist die subjektive, welche, von innen<br />

ausgehend <strong>und</strong> das Bewußtseyn <strong>als</strong> das Gegebene<br />

nehmend, uns darlegt, durch welchen Mechanismus in<br />

demselben die <strong>Welt</strong> sich darstellt, <strong>und</strong> wie aus den<br />

Materialien, welche Sinne <strong>und</strong> Verstand liefern, sie<br />

sich darin aufbaut. Als den Urheber dieser Betrachtungsweise<br />

haben wir Locke anzusehn: Kant brachte<br />

sie zu ungleich höherer Vollendung, <strong>und</strong> ebenfalls ist<br />

unser erstes Buch, nebst den Ergänzungen dazu, ihr<br />

gewidmet.<br />

<strong>Die</strong> dieser entgegengesetzte Betrachtungsweise des<br />

Intellekts ist die objektive, welche von außen anhebt,<br />

nicht das eigene Bewußtseyn, sondern die in der äußern<br />

Erfahrung gegebenen, sich ihrer selbst <strong>und</strong> der<br />

<strong>Welt</strong> bewußten Wesen zu ihrem Gegenstande nimmt,<br />

<strong>und</strong> nun untersucht, welches Verhältniß der Intellekt<br />

derselben zu ihren übrigen Eigenschaften hat, wodurch<br />

er möglich, wodurch er nothwendig geworden,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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