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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63378 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 303<br />

bare <strong>Welt</strong>. Nur das Hervortreten, das Sichtbarwerden<br />

an diesem Ort, zu dieser Zeit, wird durch die Ursache<br />

herbeigeführt <strong>und</strong> ist insofern von ihr abhängig, nicht<br />

aber das Ganze der Erscheinung, nicht ihr inneres<br />

Wesen: dieses ist der <strong>Wille</strong> selbst, auf den der Satz<br />

vom Gr<strong>und</strong>e keine Anwendung findet, der mithin<br />

gr<strong>und</strong>los ist. Kein Ding in der <strong>Welt</strong> hat eine Ursache<br />

seiner Existenz schlechthin <strong>und</strong> überhaupt; sondern<br />

nur eine Ursache, aus der es gerade hier <strong>und</strong> gerade<br />

jetzt da ist. Warum ein Stein jetzt Schwere, jetzt<br />

Starrheit, jetzt Elektricität, jetzt chemische Eigenschaften<br />

zeigt, das hängt von Ursachen, von äußern<br />

Einwirkungen ab <strong>und</strong> ist aus diesen zu erklären: jene<br />

Eigenschaften selbst aber, <strong>als</strong>o sein ganzes Wesen,<br />

welches aus ihnen besteht, <strong>und</strong> folglich sich auf alle<br />

jene angegebenen Weisen äußert, daß er <strong>als</strong>o überhaupt<br />

ein solcher ist, wie er ist, daß er überhaupt existirt,<br />

das hat keinen Gr<strong>und</strong>, sondern ist die Sichtbarwerdung<br />

des gr<strong>und</strong>losen <strong>Wille</strong>ns. Also alle Ursache<br />

ist Gelegenheitsursache. So haben wir es gef<strong>und</strong>en in<br />

der erkenntnißlosen Natur: gerade so aber ist es auch<br />

da, wo nicht mehr Ursachen <strong>und</strong> Reize, sondern Motive<br />

es sind, die den Eintrittspunkt der Erscheinungen<br />

bestimmen, <strong>als</strong>o im Handeln der Thiere <strong>und</strong> Menschen.<br />

Denn hier wie dort ist es ein <strong>und</strong> der selbe<br />

<strong>Wille</strong>, welcher erscheint, in den Graden seiner Manifestation<br />

höchst verschieden, in den Erscheinungen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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