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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64972 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1897<br />

gehenden Körper, wie Würfel, Parallelepipeden, Cylinder,<br />

Kugeln, Pyramiden <strong>und</strong> Kegel; <strong>als</strong> Oeffnungen<br />

aber bisweilen Cirkel, oder Ellipsen, in der Regel jedoch<br />

Quadrate <strong>und</strong> noch öfter Rektangel, letztere von<br />

durchaus rationalem <strong>und</strong> ganz leicht faßlichem Verhältniß<br />

ihrer Seiten (nicht etwan wie 6:7, sondern wie<br />

1:2, 2:3), endlich auch Blenden oder Nischen, von regelmäßiger<br />

<strong>und</strong> faßlicher Proportion. Aus dem selben<br />

Gr<strong>und</strong>e wird sie den Gebäuden selbst <strong>und</strong> ihren großen<br />

Abtheilungen gern ein rationales <strong>und</strong> leicht faßliches<br />

Verhältniß der Höhe zur Breite geben, z.B. die<br />

Höhe einer Fassade die Hälfte der Breite seyn lassen,<br />

<strong>und</strong> die Säulen so stellen, daß je 3 oder 4 derselben<br />

mit ihren Zwischenräumen eine Linie ausmessen, welche<br />

der Höhe gleich ist, <strong>als</strong>o ein Quadrat bilden. Das<br />

selbe Princip der Anschaulichkeit <strong>und</strong> leichten Faßlichkeit<br />

verlangt auch leichte Uebersehbarkeit: diese<br />

führt die Symmetrie herbei, welche überdies nöthig<br />

ist, um das Werk <strong>als</strong> ein Ganzes abzustecken <strong>und</strong> dessen<br />

wesentliche Begränzung von der zufälligen zu unterscheiden,<br />

wie man denn z.B. bisweilen nur an<br />

ihrem Leitfaden erkennt, ob man drei neben einander<br />

stehende Gebäude oder nur eines vor sich hat. Nur<br />

mittelst der Symmetrie <strong>als</strong>o kündigt sich das architektonische<br />

Werk sogleich <strong>als</strong> individuelle Einheit <strong>und</strong><br />

<strong>als</strong> Entwickelung eines Hauptgedankens an.<br />

Wenn nun gleich, wie oben beiläufig gezeigt wor-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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