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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63947 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 872<br />

Anschauung a priori, sondern auch wie ihr Gehalt,<br />

die empirische Anschauung, ins Bewußtseyn kommt,<br />

hätte nun untersucht werden müssen. Dann aber hätte<br />

sich gezeigt, welchen Antheil hieran der Verstand hat,<br />

<strong>als</strong>o auch überhaupt was der Verstand <strong>und</strong> was dagegen<br />

eigentlich die Vernunft sei, deren Kritik hier geschrieben<br />

wird. Es ist höchst auffallend, daß er dieses<br />

Letztere auch nicht ein einziges Mal ordentlich <strong>und</strong><br />

genügend bestimmt; sondern er giebt nur gelegentlich<br />

<strong>und</strong> wie der jedesmalige Zusammenhang es fordert,<br />

unvollständige <strong>und</strong> unrichtige Erklärungen von ihr;<br />

ganz im Widerspruch mit der oben beigebrachten<br />

Regel des Cartesius104. Z.B. S. 11; v, 24, der »Kritik<br />

der reinen Vernunft« ist sie das Vermögen der Principien<br />

a priori; S. 299; v, 356, heißt es aberm<strong>als</strong>, die<br />

Vernunft sei das Vermögen der Principien <strong>und</strong> sie<br />

wird dem Verstande entgegengesetzt, <strong>als</strong> welcher das<br />

Vermögen der Regeln sei! Nun sollte man denken,<br />

zwischen Principien <strong>und</strong> Regeln müsse ein himmelweiter<br />

Unterschied seyn, da er berechtigt, für jede<br />

derselben ein besonderes Erkenntnißvermögen anzunehmen.<br />

Allein dieser große Unterschied soll bloß<br />

darin liegen, daß was aus der reinen Anschauung,<br />

oder durch die Formen des Verstandes, a priori erkannt<br />

wird, eine Regel sei, <strong>und</strong> nur was aus bloßen<br />

Begriffen a priori hervorgeht, ein Princip. Auf diese<br />

willkürliche <strong>und</strong> unstatthafte Unterscheidung werden<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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