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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64728 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1653<br />

sich diesem <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> entschleiert, diese Stufe nur mittelst<br />

Produktion eines animalischen Gehirns <strong>und</strong> der<br />

Erkenntniß, <strong>als</strong> Funktion desselben, erreicht, wonach<br />

in diesem Gehirn das Phänomen der anschaulichen<br />

<strong>Welt</strong> entsteht. Nun aber dieses bloße Gehirnphänomen,<br />

mit der seinen Funktionen unwandelbar anhängenden<br />

Gesetzmäßigkeit, für das, unabhängig von<br />

ihm, vor ihm <strong>und</strong> nach ihm vorhandene, objektive<br />

Wesen an sich selbst der <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> der Dinge in ihr zu<br />

erklären, ist offenbar ein Sprung, zu welchem nichts<br />

uns berechtigt. Aus diesem m<strong>und</strong>us phaenomenon,<br />

aus dieser, unter so vielfachen Bedingungen entstehenden<br />

Anschauung sind nun aber alle unsere Begriffe<br />

geschöpft, haben allen Gehalt nur von ihr, oder<br />

doch nur in Beziehung auf sie. Daher sind sie, wie<br />

Kant sagt, nur von immanentem, nicht von transscendentem<br />

Gebrauch: d.h. diese unsere Begriffe, dieses<br />

erste Material des Denkens, folglich noch mehr die<br />

durch ihre Zusammensetzung entstehenden Urtheile,<br />

sind der Aufgabe, das Wesen der Dinge an sich <strong>und</strong><br />

den wahren Zusammenhang der <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> des Daseyns<br />

zu denken, unangemessen: ja, dieses Unternehmen<br />

ist dem, den stereometrischen Gehalt eines Körpers<br />

in Quadratzollen auszudrücken, analog. Denn<br />

unser Intellekt, ursprünglich nur bestimmt, einem individuellen<br />

<strong>Wille</strong>n seine kleinlichen Zwecke vorzuhalten,<br />

faßt demgemäß bloße Relationen der Dinge<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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