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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65413 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2338<br />

geleistet zu haben. Aber verlassen wir die <strong>Welt</strong>, um<br />

die oben bezeichneten Fragen zu beantworten; so<br />

haben wir auch den ganzen Boden verlassen, auf dem<br />

allein nicht nur Verknüpfung nach Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Folge,<br />

sondern selbst Erkenntniß überhaupt möglich ist:<br />

dann ist Alles instabilis tellus, innabilis <strong>und</strong>a. Das<br />

Wesen der Dinge vor oder jenseit der <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> folglich<br />

jenseit des <strong>Wille</strong>ns, steht keinem Forschen offen;<br />

weil die Erkenntniß überhaupt selbst nur Phänomen<br />

ist, daher nur in der <strong>Welt</strong> Statt findet, wie die <strong>Welt</strong><br />

nur in ihr. Das innere Wesen an sich der Dinge ist<br />

kein erkennendes, kein Intellekt, sondern ein erkenntnißloses:<br />

die Erkenntniß kommt erst <strong>als</strong> ein Accidenz,<br />

ein Hülfsmittel der Erscheinung jenes Wesens, hinzu,<br />

kann daher es selbst nur nach Maaßgabe ihrer eigenen,<br />

auf ganz andere Zwecke (die des individuellen<br />

<strong>Wille</strong>ns) berechneten Beschaffenheit, mithin sehr unvollkommen,<br />

in sich aufnehmen. Hieran liegt es, daß<br />

vom Daseyn, Wesen <strong>und</strong> Ursprung der <strong>Welt</strong> ein vollständiges,<br />

bis auf den letzten Gr<strong>und</strong> gehendes <strong>und</strong><br />

jeder Anforderung genügendes Verständniß unmöglich<br />

ist. So viel von den Gränzen meiner <strong>und</strong> aller<br />

Philosophie. –<br />

Das hen kai pan, d.h. daß das innere Wesen in<br />

allen Dingen schlechthin Eines <strong>und</strong> das Selbe sei,<br />

hatte, nachdem die Eleaten, Skotus Erigena, Jordan<br />

Bruno <strong>und</strong> Spinoza es ausführlich gelehrt <strong>und</strong> Schel-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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