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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63410 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 335<br />

kann sie den Nachhall des Menschen nennen <strong>und</strong><br />

sagen: Thier <strong>und</strong> Pflanze sind die herabsteigende<br />

Quinte <strong>und</strong> Terz des Menschen, das unorganische<br />

Reich ist die untere Oktave. <strong>Die</strong> ganze Wahrheit dieses<br />

letzten Gleichnisses wird uns aber erst deutlich<br />

werden, wenn wir, im folgenden Buche, die tiefe Bedeutsamkeit<br />

der Musik zu ergründen suchen <strong>und</strong> sich<br />

uns zeigen wird, wie die durch hohe leichtbewegliche<br />

Töne im Zusammenhang fortschreitende Melodie, in<br />

gewissem Sinn, <strong>als</strong> das durch Reflexion Zusammenhang<br />

habende, Leben <strong>und</strong> Streben des Menschen darstellend,<br />

anzusehn ist, wo dann dagegen die unzusammenhängenden<br />

Ripienstimmen <strong>und</strong> der schwerbewegliche<br />

Baß, aus denen die zur Vollständigkeit der<br />

Musik nothwendige Harmonie hervorgeht, die übrige<br />

thierische <strong>und</strong> erkenntnißlose Natur abbilden. Doch<br />

davon an seinem Orte, wo es nicht mehr so paradox<br />

klingen wird. – Wir finden aber auch jene innere, von<br />

der adäquaten Objektität des <strong>Wille</strong>ns unzertrennliche<br />

Nothwendigkeit der Stufenfolge seiner Erscheinungen,<br />

in dem Ganzen dieser selbst, durch eine äußere<br />

Nothwendigkeit ausgedrückt, durch diejenige nämlich,<br />

vermöge welcher der Mensch zu seiner Erhaltung<br />

der Thiere bedarf, diese stufenweise eines des<br />

andern, dann auch der Pflanzen, welche wieder des<br />

Bodens bedürfen, des Wassers, der chemischen Elemente<br />

<strong>und</strong> ihrer Mischungen, des Planeten, der Sonne,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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