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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65227 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2152<br />

fenbar von Skandinavien ausgegangen. Beiläufig sei<br />

hier meine Meinung ausgesprochen, daß dem Menschen<br />

die weiße Hautfarbe nicht natürlich ist, sondern<br />

er von Natur schwarze, oder braune Haut hat, wie unsere<br />

Stammväter die Hindu; daß folglich nie ein weißer<br />

Mensch ursprünglich aus dem Schooße der Natur<br />

hervorgegangen ist, <strong>und</strong> es <strong>als</strong>o keine weiße Rasse<br />

giebt, so viel auch von ihr geredet wird, sondern jeder<br />

weiße Mensch ein abgeblichener ist. In den ihm fremden<br />

Norden gedrängt, wo er nur so besteht, wie die<br />

exotischen Pflanzen, <strong>und</strong>, wie diese, im Winter des<br />

Treibhauses bedarf, wurde der Mensch, im Laufe der<br />

Jahrtausende, weiß. <strong>Die</strong> Zigeuner, ein Indischer, erst<br />

seit ungefähr vier Jahrh<strong>und</strong>erten eingewanderter<br />

Stamm, zeigen den Uebergang von der Komplexion<br />

der Hindu zur unserigen64. In der Geschlechtsliebe<br />

strebt daher die Natur zum dunkeln Haar <strong>und</strong> braunen<br />

Auge, <strong>als</strong> zum Urtypus, zurück: die weiße Hautfarbe<br />

aber ist zur zweiten Natur geworden; wiewohl nicht<br />

so, daß die braune der Hindu uns abstieße. – Endlich<br />

sucht auch in den einzelnen Körpertheilen Jedes das<br />

Korrektiv seiner Mängel <strong>und</strong> Abweichungen, <strong>und</strong> um<br />

so entschiedener, je wichtiger der Theil ist. Daher<br />

haben stumpfnäsige Individuen ein unaussprechliches<br />

Wohlgefallen an Habichtsnasen, an Papagaiengesichtern:<br />

eben so ist es rücksichtlich aller übrigen Theile.<br />

Menschen von übermäßig schlankem, lang gestreck-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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