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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63813 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 738<br />

bei erkennenden Wesen (Thieren <strong>und</strong> Menschen)<br />

durch ein anderes Wort <strong>als</strong> bei erkenntnißlosen, nämlich<br />

durch böse, méchant, während in fast allen andern<br />

Sprachen dieser Unterschied nicht Statt findet<br />

<strong>und</strong> kakos, malus, cattivo, bad von Menschen wie<br />

von leblosen Dingen gebraucht werden, welche den<br />

Zwecken eines bestimmten individuellen <strong>Wille</strong>ns entgegen<br />

sind. Also ganz <strong>und</strong> gar vom passiven Theil<br />

des Guten ausgegangen, konnte die Betrachtung erst<br />

später auf den aktiven übergehn <strong>und</strong> die Handlungsweise<br />

des gut genannten Menschen nicht mehr in<br />

Bezug auf Andere, sondern auf ihn selbst untersuchen,<br />

besonders sich die Erklärung aufgebend, theils<br />

der rein objektiven Hochachtung, die sie in Andern,<br />

theils der eigenthümlichen Zufriedenheit mit sich<br />

selbst, die sie in ihm offenbar hervorbrachte, da er<br />

solche sogar mit Opfern anderer Art erkaufte; so wie<br />

auch im Gegentheil des innern Schmerzes, der die<br />

böse Gesinnung begleitete, so viel äußere Vortheile<br />

sie auch Dem brachte, der sie gehegt. Hieraus entsprangen<br />

nun die ethischen Systeme, sowohl philosophische,<br />

<strong>als</strong> auf Glaubenslehren gestützte. Beide<br />

suchten stets die Glücksäligkeit mit der Tugend irgendwie<br />

in Verbindung zu setzen, die ersteren entweder<br />

durch den Satz des Widerspruchs, oder auch<br />

durch den des Gr<strong>und</strong>es, Glücksäligkeit <strong>als</strong>o entweder<br />

zum Identischen, oder zur Folge der Tugend zu ma-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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