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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63333 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 258<br />

Funktionen unsers Leibes, welche keine Erkenntniß<br />

leitet, in allen seinen vitalen <strong>und</strong> vegetativen Processen,<br />

Verdauung, Blutumlauf, Sekretion, Wachsthum,<br />

Reproduktion, Nicht nur die Aktionen des Leibes,<br />

sondern er selbst ganz <strong>und</strong> gar ist, wie oben nachgewiesen,<br />

Erscheinung des <strong>Wille</strong>ns, objektivirter <strong>Wille</strong>,<br />

konkreter <strong>Wille</strong>: alles was in ihm vorgeht, muß daher<br />

durch <strong>Wille</strong> vorgehn, obwohl hier dieser <strong>Wille</strong> nicht<br />

von Erkenntniß geleitet ist, nicht nach Motiven sich<br />

bestimmt, sondern, blind wirkend, nach Ursachen, die<br />

in diesem Fall Reize heißen.<br />

Ich nenne nämlich Ursache, im engsten Sinne des<br />

Worts, denjenigen Zustand der Materie, der, indem er<br />

einen andern mit Nothwendigkeit herbeiführt, selbst<br />

eine eben so große Veränderung erleidet, wie die ist,<br />

welche er verursacht, welches durch die Regel »Wirkung<br />

<strong>und</strong> Gegenwirkung sind sich gleich« ausgedrückt<br />

wird. Ferner wächst, bei der eigentlichen Ursache,<br />

die Wirkung genau in eben dem Verhältniß wie<br />

die Ursache, die Gegenwirkung <strong>als</strong>o wieder auch; so<br />

daß, wenn ein Mal die Wirkungsart bekannt ist, aus<br />

dem Grade der Intensität der Ursache der Grad der<br />

Wirkung sich messen <strong>und</strong> berechnen läßt, <strong>und</strong> so auch<br />

umgekehrt. Solche eigentlich sogenannte Ursachen<br />

wirken in allen Erscheinungen des Mechanismus,<br />

Chemismus u.s.w., kurz, bei allen Veränderungen unorganischer<br />

Körper. Ich nenne dagegen Reiz diejenige<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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