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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64831 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1756<br />

gegen, da sie nur Abends hervorkommen, das phosphorische<br />

Licht besitzt, um vom Männchen gef<strong>und</strong>en<br />

werden zu können. Jedoch sind bei der Lampyris Italien<br />

beide Geschlechter leuchtend, welches zum Naturluxus<br />

des Südens gehört. Aber ein auffallendes,<br />

weil ganz specielles Beispiel der hier in Rede stehenden<br />

Art der Zweckmäßigkeit giebt die von Geoffroy<br />

St. Hilaire, in seinen letzten Jahren, gemachte schöne<br />

Entdeckung der nähern Beschaffenheit des Saugapparats<br />

der Cetaceen. Da nämlich alles Saugen die Thätigkeit<br />

der Respiration erfordert, kann es nur im respirabeln<br />

Medio selbst, nicht aber unter dem Wasser vor<br />

sich gehn, woselbst jedoch das saugende Junge des<br />

Wallfisches an den Zitzen der Mutter hängt; diesem<br />

nun zu begegnen, ist der ganze Mammilarapparat der<br />

Cetaceen so modificirt, daß er ein Injektionsorgan geworden<br />

ist <strong>und</strong>, dem Jungen ins Maul gelegt, ihm,<br />

ohne daß es zu saugen braucht, die Milch einspritzt. –<br />

Wo hingegen das Individuum, welches einem andern<br />

wesentliche Hülfe leistet, ganz verschiedener Art,<br />

sogar einem andern Naturreich angehörig ist, werden<br />

wir diese äußere Zweckmäßigkeit, eben so wie bei der<br />

unorganischen Natur, bezweifeln; es sei denn, daß augenfällig<br />

die Erhaltung der Gattungen auf ihr beruhe.<br />

<strong>Die</strong>s aber ist der Fall bei vielen Pflanzen, deren Befruchtung<br />

nur mittelst der Insekten vor sich geht, <strong>als</strong><br />

welche nämlich entweder den Pollen ans Stigma tra-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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