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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64491 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1416<br />

bleibt es jedenfalls billig, daß eine solche Beaufsichtigung,<br />

oder Leitung, sich bloß auf die Kathederphilosophie<br />

erstrecke, nicht aber auf die wirkliche, welche<br />

es ernstlich meint. Denn, wenn irgend etwas auf der<br />

<strong>Welt</strong> wünschenswerth ist, so wünschenswerth, daß<br />

selbst der rohe <strong>und</strong> dumpfe Haufen, in seinen besonneneren<br />

Augenblicken, es höher schätzen würde, <strong>als</strong><br />

Silber <strong>und</strong> Gold; so ist es, daß ein Lichtstrahl fiele auf<br />

das Dunkel unsers Daseyns <strong>und</strong> irgend ein Aufschluß<br />

uns würde über diese räthselhafte Existenz, an der<br />

nichts klar ist, <strong>als</strong> ihr Elend <strong>und</strong> ihre Nichtigkeit. <strong>Die</strong>s<br />

aber wird, gesetzt es sei an sich erreichbar, durch aufgedrungene<br />

<strong>und</strong> aufgezwungene Lösungen des Problems<br />

unmöglich gemacht.<br />

Jetzt aber wollen wir die verschiedenen Weisen der<br />

Befriedigung, welche diesem so starken metaphysischen<br />

Bedürfnisse wird, einer allgemeinen Betrachtung<br />

unterwerfen.<br />

Unter Metaphysik verstehe ich jede angebliche Erkenntniß,<br />

welche über die Möglichkeit der Erfahrung,<br />

<strong>als</strong>o über die Natur, oder die gegebene Erscheinung<br />

der Dinge, hinausgeht, um Aufschluß zu ertheilen<br />

über Das, wodurch jene, in einem oder dem andern<br />

Sinne, bedingt wäre; oder, populär zu reden, über<br />

Das, was hinter der Natur steckt <strong>und</strong> sie möglich<br />

macht. – Nun aber setzt die große ursprüngliche Verschiedenheit<br />

der Verstandeskräfte, wozu noch die der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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