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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63976 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 901<br />

unsicher, der Vorgang ängstlich, voll Entschuldigungen<br />

<strong>und</strong> Berufungen auf Kommendes, oder gar Zurückbehaltenes.<br />

Auch ist der ganze zweite <strong>und</strong> dritte<br />

Abschnitt der Deduktion der reinen Verstandesbegriffe<br />

in der zweiten Auflage völlig geändert, weil er<br />

Kanten selbst nicht genügte, <strong>und</strong> ist ein ganz anderer,<br />

<strong>als</strong> in der ersten, jedoch nicht klarer geworden. Man<br />

sieht wirklich Kanten im Kampfe mit der Wahrheit,<br />

um seine ein Mal beschlossene Lehrmeinung durchzusetzen.<br />

In der transscendentalen Aesthetik sind alle<br />

seine Lehrsätze wirklich bewiesen, aus unleugbaren<br />

Thatsachen des Bewußtseins; in der transscendentalen<br />

Analytik hingegen finden wir, wenn wir es beim Lichte<br />

betrachten, bloße Behauptungen, daß es so sei <strong>und</strong><br />

seyn müsse. Also hier, wie überall, trägt der Vortrag<br />

das Gepräge des Denkens, aus dem er hervorgegangen:<br />

denn der Stil ist die Physiognomie des Geistes. –<br />

Noch ist zu bemerken, daß Kant, so oft er, zur näheren<br />

Erörterung, ein Beispiel geben will, fast jedesmal<br />

die Kategorie der Kausalität dazu nimmt, wo das Gesagte<br />

dann richtig ausfällt, – weil eben das Kausalitätsgesetz<br />

die wirkliche, aber auch alleinige Form des<br />

Verstandes ist, <strong>und</strong> die übrigen elf Kategorien nur<br />

blinde Fenster sind. <strong>Die</strong> Deduktion der Kategorien ist<br />

in der ersten Auflage einfacher <strong>und</strong> unumw<strong>und</strong>ener,<br />

<strong>als</strong> in der zweiten. Er bemüht sich darzulegen, wie<br />

nach der von der Sinnlichkeit gegebenen Anschauung,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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