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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65365 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2290<br />

Schleier der Schaamhaftigkeit nicht mehr braucht,<br />

indem aller Geschlechtsunterschied weggefallen seyn<br />

wird.<br />

Am weitesten sind in diesem Punkte allerdings die<br />

Ketzer gegangen: schon im zweiten Jahrh<strong>und</strong>ert die<br />

Tatianiten oder Enkratiten, die Gnostiker, die Marcioniten,<br />

die Montanisten, Valentinianer <strong>und</strong> Kassianer;<br />

jedoch nur indem sie, mit rücksichtsloser Konsequenz,<br />

der Wahrheit die Ehre gaben, <strong>und</strong> demnach,<br />

dem Geiste des Christenthums gemäß, völlige Enthaltsamkeit,<br />

enkrateia, lehrten; während die Kirche<br />

Alles, was ihrer weitsehenden Politik zuwiderlief,<br />

klüglich für Ketzerei erklärte. Von den Tatianiten berichtet<br />

Augustinus: Nuptias damnant, atque omnino<br />

pares eas fornicationibus aliisque corruptionibus<br />

faciunt: nec recipiunt in suum numerum conjugio utentem,<br />

sive marem, sive foeminam. Non vescuntur<br />

carnibus, easque abominantur (De haeresi ad quod<br />

vult Deum. haer. 25.) Allein auch die orthodoxen<br />

Väter betrachten die Ehe in dem oben bezeichneten<br />

Lichte <strong>und</strong> predigen eifrig die gänzliche Enthaltsamkeit,<br />

die hagneia. Athanasius giebt <strong>als</strong> Ursache der<br />

Ehe an: hoti hypopiptontes esmen tê tou propatoros<br />

katadikê; – – – epeidê ho proêgoumenos skopos tou<br />

theou ên, to mê dia gamou genesthai hêmas kai<br />

phthoras; hê de parabasis tês entolês ton gamon eisêgagen<br />

dia to anomêsai ton Adam. (Quia subjace-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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