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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65122 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2047<br />

das Problem uns auf einen Schauplatz versetzt, welcher<br />

die Zeit aufhebt, dennoch aber nach Zeitbestimmungen<br />

fragt, welche folglich dem Subjekt beizulegen<br />

<strong>und</strong> ihm abzusprechen gleich f<strong>als</strong>ch ist: dies eben<br />

heißt: das Problem ist transscendent. In diesem Sinne<br />

bleibt der Tod ein Mysterium.<br />

Hingegen kann man, eben jenen Unterschied zwischen<br />

Erscheinung <strong>und</strong> Ding an sich festhaltend, die<br />

Behauptung aufstellen, daß der Mensch zwar <strong>als</strong> Erscheinung<br />

vergänglich sei, das Wesen an sich desselben<br />

jedoch hievon nicht mitgetroffen werde, dasselbe<br />

<strong>als</strong>o, obwohl man, wegen der diesem anhängenden<br />

Elimination der Zeitbegriffe, ihm keine Fortdauer beilegen<br />

könne, doch unzerstörbar sei. Demnach würden<br />

wir hier auf den Begriff einer Unzerstörbarkeit, die jedoch<br />

keine Fortdauer wäre, geleitet. <strong>Die</strong>ser Begriff<br />

nun ist ein solcher, der auf dem Wege der Abstraktion<br />

gewonnen, sich auch allenfalls in abstracto denken<br />

läßt, jedoch durch keine Anschauung belegt, mithin<br />

nicht eigentlich deutlich werden kann. Andererseits<br />

jedoch ist hier festzuhalten, daß wir nicht, mit Kant,<br />

die Erkennbarkeit des Dinges an sich schlechthin aufgegeben<br />

haben, sondern wissen, daß dasselbe im <strong>Wille</strong>n<br />

zu suchen sei. Zwar haben wir eine absolute <strong>und</strong><br />

erschöpfende Erkenntniß des Dinges an sich nie behauptet,<br />

vielmehr sehr wohl eingesehn, daß, Etwas<br />

nach dem, was es schlechthin an <strong>und</strong> für sich sei, zu<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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