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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65188 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2113<br />

eine kräftige Stütze an der Häßlichkeit desselben: hingegen<br />

über den Verstand können <strong>Die</strong>, welche selbst<br />

damit begabt sind, nach einiger Prüfung, mit vieler<br />

Sicherheit urtheilen. – Eine andere praktische Anwendung<br />

ist folgende. In vielen Ländern, auch im südlichen<br />

Deutschland, herrscht die schlimme Sitte, daß<br />

Weiber Lasten, <strong>und</strong> oft sehr beträchtliche, auf dem<br />

Kopfe tragen. <strong>Die</strong>s muß nachtheilig auf das Gehirn<br />

wirken; wodurch dasselbe, beim weiblichen Geschlechte<br />

im Volke, sich allmälig deteriorirt, <strong>und</strong> da<br />

von ihm das männliche das seinige empfängt, das<br />

ganze Volk immer dümmer wird; welches bei vielen<br />

gar nicht nöthig ist. Durch Abstellung dieser Sitte<br />

würde man demnach das Quantum der Intelligenz im<br />

Ganzen des Volkes vermehren; welches zuverlässig<br />

die größte Vermehrung des Nationalreichthums wäre.<br />

Wenn wir aber jetzt, dergleichen praktische Anwendungen<br />

Andern überlassend, auf unsern eigenthümlichen,<br />

<strong>als</strong>o den ethisch-metaphysischen Standpunkt<br />

zurückkehren; so wird sich uns, indem wir den<br />

Inhalt des 41. Kapitels mit dem des gegenwärtigen<br />

verbinden, folgendes Ergebniß darstellen, welches,<br />

bei aller seiner Transscendenz, doch eine unmittelbare,<br />

empirische Stütze hat. – Es ist der selbe Charakter,<br />

<strong>als</strong>o der selbe individuell bestimmte <strong>Wille</strong>, welcher<br />

in allen Descendenten eines Stammes, vom Ahnherrn<br />

bis zum gegenwärtigen Stammhalter, lebt. Al-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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