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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64053 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 978<br />

<strong>als</strong> solches, nur durch ein seichtes Sophisma, S. 307;<br />

v, 364. Nämlich, weil wir jede uns bekannte Wahrheit<br />

unter eine allgemeinere zu subsumiren suchen, so<br />

lange es geht; so soll dieses nichts Anderes seyn, <strong>als</strong><br />

eben schon die Jagd nach dem Unbedingten, welches<br />

wir voraussetzten. In Wahrheit aber thun wir durch<br />

solches Suchen nichts Anderes, <strong>als</strong> daß wir die Vernunft,<br />

d.h. jenes Vermögen abstrakter, allgemeiner<br />

Erkenntniß, welches den besonnenen, sprachbegabten,<br />

denkenden Menschen vom Thier, dem Sklaven<br />

der Gegenwart, unterscheidet, anwenden <strong>und</strong> zweckmäßig<br />

gebrauchen zur Vereinfachung unserer Erkenntniß<br />

durch Uebersicht. Denn der Gebrauch der<br />

Vernunft besteht eben darin, daß wir das Besondere<br />

durch das Allgemeine, den Fall durch die Regel, diese<br />

durch die allgemeinere Regel erkennen, daß wir <strong>als</strong>o<br />

die allgemeinsten Gesichtspunkte suchen: durch solche<br />

Uebersicht wird eben unsere Erkenntniß so sehr<br />

erleichtert <strong>und</strong> vervollkommnet, daß daraus der große<br />

Unterschied entsteht zwischen dem thierischen <strong>und</strong><br />

dem menschlichen Lebenslauf, <strong>und</strong> wieder zwischen<br />

dem Leben des gebildeten <strong>und</strong> dem des rohen Menschen.<br />

Nun findet allerdings die Reihe der Erkenntnißgründe,<br />

welche allein auf dem Gebiet des Abstrakten,<br />

<strong>als</strong>o der Vernunft, existirt, allemal ein Ende<br />

beim Unbeweisbaren, d.h. bei einer <strong>Vorstellung</strong>, die<br />

nach dieser Gestaltung des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e nicht<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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