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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64723 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1648<br />

kommt, daß an der qualitativen Vollkommenheit des<br />

großen Gehirns auch die des kleinen, dieses nächsten<br />

Lenkers der Bewegungen, Theil nimmt; durch Beides<br />

<strong>als</strong>o alle willkürlichen Bewegungen größere Leichtigkeit,<br />

Schnelle <strong>und</strong> Behändigkeit gewinnen, <strong>und</strong> durch<br />

die Koncentration des Ausgangspunktes aller Aktivität<br />

Das entsteht, was Lichtenberg an Garrick lobt:<br />

»daß er allgegenwärtig in den Muskeln seines Körpers<br />

schien«. Daher deutet Schwerfälligkeit im Gange<br />

des Körpers auf Schwerfälligkeit im Gange der Gedanken<br />

<strong>und</strong> wird, so gut wie Schlaffheit der Gesichtszüge<br />

<strong>und</strong> Stumpfheit des Blicks, <strong>als</strong> ein Zeichen von<br />

Geistlosigkeit betrachtet, sowohl an Individuen, wie<br />

an Nationen. Ein anderes Symptom des angeregten<br />

physiologischen Sachverhältnisses ist der Umstand,<br />

daß viele Leute, sobald ihr Gespräch mit ihrem Begleiter<br />

anfängt einigen Zusammenhang zu gewinnen,<br />

sogleich stillstehn müssen; weil nämlich ihr Gehirn,<br />

sobald es ein Paar Gedanken an einander zu haken<br />

hat, nicht mehr so viel Kraft übrig behält, wie erforderlich<br />

ist, um durch die motorischen Nerven die<br />

Beine in Bewegung zu erhalten: so knapp ist bei<br />

ihnen Alles zugeschnitten.<br />

Aus dieser ganzen objektiven Betrachtung des Intellekts<br />

<strong>und</strong> seines Ursprungs geht hervor, daß derselbe<br />

zur Auffassung der Zwecke, auf deren Erreichung<br />

das individuelle Leben <strong>und</strong> die Fortpflanzung dessel-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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