18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64736 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1661<br />

nen, setzen jedoch ihr Vorhandenseyn, wenn gleich in<br />

einem Zustande der Verschmelzung, voraus; weil wir<br />

Bewegungen wahrnehmen, die nicht, gleich denen der<br />

Pflanze, auf bloße Reize, sondern auf Motive, d.h. in<br />

Folge einer gewissen Wahrnehmung, vor sich gehn;<br />

daher eben wir diese Wesen <strong>als</strong> Thiere ansprechen. In<br />

dem Maaße nun, <strong>als</strong>, in der aufsteigenden Thierreihe,<br />

das Nerven- <strong>und</strong> das Muskelsystem sich immer deutlicher<br />

von einander sondern, bis das erstere, in den<br />

Wirbelthieren <strong>und</strong> am vollkommensten im Menschen,<br />

sich in ein organisches <strong>und</strong> ein cerebrales Nervensystem<br />

scheidet <strong>und</strong> dieses wieder sich zu dem überaus<br />

zusammengesetzten Apparat von großem <strong>und</strong> kleinem<br />

Gehirn, verlängertem <strong>und</strong> Rücken-Mark, Cerebral<strong>und</strong><br />

Spinal-Nerven, sensibeln <strong>und</strong> motorischen Nervenbündeln<br />

steigert, davon allein das große Gehirn,<br />

nebst den ihm anhängenden sensibeln Nerven <strong>und</strong> den<br />

hintern Spinalnervenbündeln zur Aufnahme der Motive<br />

aus der Außenwelt, alle übrigen Theile hingegen<br />

nur zur Transmission derselben an die Muskeln, in<br />

denen der <strong>Wille</strong> sich direkt äußert, bestimmt sind; in<br />

dem selben Maaße sondert sich im Bewußtseyn<br />

immer deutlicher das Motiv von dem <strong>Wille</strong>nsakt, den<br />

es hervorruft, <strong>als</strong>o die <strong>Vorstellung</strong> vom <strong>Wille</strong>n: dadurch<br />

nun nimmt die Objektivität des Bewußtseyns<br />

beständig zu, indem die <strong>Vorstellung</strong>en sich immer<br />

deutlicher <strong>und</strong> reiner darin darstellen. Beide Sonde-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!