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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63770 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 695<br />

die Bejahung des in meinem Leibe wesentlich <strong>und</strong> ursprünglich<br />

erscheinenden <strong>und</strong> durch dessen bloße Erscheinung<br />

schon implicite ausgedrückten <strong>Wille</strong>ns;<br />

folglich nicht Unrecht, mithin Recht. <strong>Die</strong>s heißt: ich<br />

habe <strong>als</strong>dann ein Recht, jene fremde Verneinung mit<br />

der zu ihrer Aufhebung nöthigen Kraft zu verneinen,<br />

welches, wie leicht einzusehn, bis zur Tödtung des<br />

fremden Individuums gehn kann, dessen Beeinträchtigung,<br />

<strong>als</strong> eindringende äußere Gewalt, mit einer diese<br />

etwas überwiegenden Gegenwirkung abgewehrt werden<br />

kann, ohne alles Unrecht, folglich mit Recht; weil<br />

alles, was von meiner Seite geschieht, immer nur in<br />

der Sphäre der meiner Person <strong>als</strong> solcher wesentlichen<br />

<strong>und</strong> schon durch sie ausgedrückten <strong>Wille</strong>nsbejahung<br />

liegt (welche der Schauplatz des Kampfes ist), nicht<br />

in die fremde eindringt, folglich nur Negation der Negation,<br />

<strong>als</strong>o Affirmation, nicht selbst Negation ist. Ich<br />

kann <strong>als</strong>o, ohne Unrecht, den meinen <strong>Wille</strong>n, wie<br />

dieser in meinem Leibe <strong>und</strong> der Verwendung von dessen<br />

Kräften zu dessen Erhaltung, ohne Verneinung irgend<br />

eines gleiche Schranken haltenden fremden <strong>Wille</strong>ns,<br />

erscheint, verneinenden fremden <strong>Wille</strong>n zwingen,<br />

von dieser Verneinung abzustehn: d.h. ich habe<br />

so weit ein Zwangsrecht.<br />

In allen Fällen, wo ich ein Zwangsrecht, ein vollkommenes<br />

Recht habe, Gewalt gegen Andere zu gebrauchen,<br />

kann ich, nach Maaßgabe der Umstände,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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