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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64096 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1021<br />

sich auch solche ist, hier doch ganz eigentlich eine<br />

metabasis eis allo genos. Denn die dargestellte transscendentale<br />

Freiheit des <strong>Wille</strong>ns ist keineswegs die<br />

unbedingte Kausalität einer Ursache, welche die Thesis<br />

behauptet, weil eine Ursache wesentlich Erscheinung<br />

seyn muß, nicht ein jenseit aller Erscheinung liegendes<br />

toto genere Verschiedenes.<br />

Wenn von Ursache <strong>und</strong> Wirkung geredet wird, darf<br />

das Verhältniß des <strong>Wille</strong>ns zu seiner Erscheinung<br />

(oder des intelligibeln Charakters zum empirischen)<br />

nie herbeigezogen werden, wie hier geschieht: denn es<br />

ist vom Kausalverhältniß durchaus verschieden. Inzwischen<br />

wird auch hier, in dieser Auflösung der Antinomie,<br />

der Wahrheit gemäß gesagt, daß der empirische<br />

Charakter des Menschen, wie der jeder andern<br />

Ursache in der Natur, unabänderlich bestimmt ist, <strong>und</strong><br />

demgemäß aus ihm, nach Maaßgabe der äußern Einwirkungen,<br />

die Handlungen nothwendig hervorgehn;<br />

daher denn auch, ohngeachtet aller transscendentalen<br />

Freiheit (d. i. Unabhängigkeit des <strong>Wille</strong>ns an sich von<br />

den Gesetzen des Zusammenhangs seiner Erscheinung),<br />

kein Mensch das Vermögen hat, eine Reihe<br />

von Handlungen von selbst zu beginnen: welches<br />

Letztere hingegen von der Thesis behauptet wurde.<br />

Also hat auch die Freiheit keine Kausalität: denn frei<br />

ist nur der <strong>Wille</strong>, welcher außerhalb der Natur oder<br />

Erscheinung liegt, die eben nur seine Objektivation<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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