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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63151 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 76<br />

xiren, d.h. sie deutlich zu machen, d.h. sich in den<br />

Stand zu setzen, sie Andern zu deuten, zu bedeuten. –<br />

Jene Schärfe des Verstandes im Auffassen der kausalen<br />

Beziehungen der mittelbar erkannten Objekte findet<br />

ihre Anwendung nicht allein in der Naturwissenschaft<br />

(deren sämmtliche Entdeckungen ihr zu verdanken<br />

sind); sondern auch im praktischen Leben, wo sie<br />

Klugheit heißt; da sie hingegen in der ersteren Anwendung<br />

besser Scharfsinn, Penetration <strong>und</strong> Sagacität<br />

genannt wird: genau genommen bezeichnet Klugheit<br />

ausschließlich den im <strong>Die</strong>nste des <strong>Wille</strong>ns stehenden<br />

Verstand. Jedoch sind die Gränzen dieser Begriffe nie<br />

scharf zu ziehn, da es immer eine <strong>und</strong> die selbe Funktion<br />

des nämlichen, schon bei der Anschauung der<br />

Objekte im Raum in jedem Thiere thätigen Verstandes<br />

ist, die, in ihrer größten Schärfe, bald in den<br />

Erscheinungen der Natur von der gegebenen Wirkung<br />

die unbekannte Ursache richtig erforscht <strong>und</strong> so der<br />

Vernunft den Stoff giebt zum Denken allgemeiner Regeln<br />

<strong>als</strong> Naturgesetze; bald, durch Anwendung bekannter<br />

Ursachen zu bezweckten Wirkungen, komplicirte<br />

sinnreiche Maschinen erfindet; bald, auf Motivation<br />

angewendet, entweder feine Intriguen <strong>und</strong> Machinationen<br />

durchschaut <strong>und</strong> vereitelt, oder aber auch<br />

selbst die Motive <strong>und</strong> die Menschen, welche für jedes<br />

derselben empfänglich sind, gehörig stellt, <strong>und</strong> sie<br />

eben nach Belieben, wie Maschinen durch Hebel <strong>und</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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