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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64455 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1380<br />

greifen, zumal nach solchen, die unbestimmte, sehr<br />

abstrakte, ungewöhnliche <strong>und</strong> schwer zu erklärende<br />

Begriffe bezeichnen, wie z.B. Unendliches <strong>und</strong> Endliches,<br />

Sinnliches <strong>und</strong> Uebersinnliches, die Idee des<br />

Seyns, Vernunft-Ideen, das Absolute, die Idee des<br />

Guten, das Göttliche, die sittliche Freiheit, Selbsterzeugungskraft,<br />

die absolute Idee, Subjekt-Objekt<br />

u.s.w. Mit dergleichen werfen sie getrost um sich,<br />

meinen wirklich, das drücke Gedanken aus, <strong>und</strong> muthen<br />

Jedem zu, sich damit zufrieden zu stellen: denn<br />

der höchste ihnen absehbare Gipfel der Weisheit ist<br />

eben, für jede mögliche Frage dergleichen fertige<br />

Worte in Bereitschaft zu haben. <strong>Die</strong>s unsägliche Genügen<br />

an Worten ist für die schlechten Köpfe durchaus<br />

charakteristisch: es beruht eben auf ihrer Unfähigkeit<br />

zu deutlichen Begriffen, sobald diese über die trivi<strong>als</strong>ten<br />

<strong>und</strong> einfachsten Verhältnisse hinausgehn sollen,<br />

mithin auf der Schwäche <strong>und</strong> Trägheit ihres Intellekts,<br />

ja, auf dem geheimen Bewußtseyn dieser, welches<br />

bei Gelehrten verb<strong>und</strong>en ist mit der früh erkannten,<br />

harten Nothwendigkeit, sich für denkende Wesen<br />

auszugeben, welcher Anforderung in allen Fällen zu<br />

begegnen, sie einen solchen Vorrath fertiger Worte<br />

geeignet halten. Wirklich belustigend muß es seyn,<br />

einen Philosophieprofessor dieses Schlages auf dem<br />

Katheder zu sehn, der bona fide einen dergleichen gedankenleeren<br />

Wortkram vorträgt, ganz ehrlich, im<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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