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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63422 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 347<br />

seines Mediums, die wasserhaltigen Zellen im Magen<br />

des Kameels der Dürre Afrikanischer Wüsten, das<br />

Segel des Nautilus dem Winde, der sein Schiffchen<br />

treiben soll, <strong>und</strong> so bis auf die speciellsten <strong>und</strong> erstaunlichsten<br />

äußeren Zweckmäßigkeiten herab44.<br />

Nun aber ist hiebei von allen Zeitverhältnissen zu abstrahiren,<br />

da solche nur die Erscheinung der Idee,<br />

nicht diese selbst betreffen können. Demgemäß ist<br />

jene Erklärungsart auch rückwärts zu gebrauchen <strong>und</strong><br />

nicht nur anzunehmen, daß jede Species sich nach den<br />

vorgef<strong>und</strong>enen Umständen bequemte, sondern diese<br />

in der Zeit vorhergegangenen Umstände selbst eben<br />

so Rücksicht nahmen auf die dereinst noch kommenden<br />

Wesen. Denn es ist ja der eine <strong>und</strong> selbe <strong>Wille</strong>,<br />

der sich in der ganzen <strong>Welt</strong> objektivirt: er kennt keine<br />

Zeit, da diese Gestalt des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e nicht<br />

ihm, noch seiner ursprünglichen Objektität, den<br />

Ideen, angehört; sondern nur der Art <strong>und</strong> Weise, wie<br />

diese von den selbst vergänglichen Individuen erkannt<br />

werden, d.h. die Erscheinung der Ideen. Daher ist bei<br />

unserer gegenwärtigen Betrachtung der Art, wie die<br />

Objektivation des <strong>Wille</strong>ns sich in die Ideen vertheilt,<br />

die Zeitfolge ganz ohne Bedeutung, <strong>und</strong> die Ideen,<br />

deren Erscheinungen, dem Gesetz der Kausalität,<br />

dem sie <strong>als</strong> solche unterworfen sind, gemäß, früher in<br />

die Zeitfolge eintraten, haben dadurch kein Vorrecht<br />

vor denen, deren Erscheinung später eintritt, welche<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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