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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65386 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2311<br />

im eigentlichen Sinn, völlig neu, in Bezug auf Griechen<br />

<strong>und</strong> Römer, <strong>als</strong> welche noch gänzlich im Leben<br />

aufgiengen <strong>und</strong> über dasselbe nicht ernstlich hinausblickten.<br />

Wer dies Letztere bezweifelt, sehe wie noch<br />

Cicero (pro Cluentio, c. 61) <strong>und</strong> Sallust (Catil., c.<br />

47) vom Zustande nach dem Tode reden. <strong>Die</strong> Alten,<br />

obwohl in fast allem Andern weit vorgerückt, waren<br />

in der Hauptsache Kinder geblieben, <strong>und</strong> wurden<br />

darin sogar von den Druiden übertroffen, die doch<br />

Metempsychose lehrten. Daß ein Paar Philosophen,<br />

wie Pythagoras <strong>und</strong> Plato, anders dachten, ändert,<br />

hinsichtlich auf das Ganze, nichts.<br />

Jene große, im Christenthum, wie im Brahmanismus<br />

<strong>und</strong> Buddhaismus enthaltene Gr<strong>und</strong>wahrheit<br />

<strong>als</strong>o, nämlich das Bedürfniß der Erlösung aus einem<br />

Daseyn, welches dem Leiden <strong>und</strong> dem Tode anheimgefallen<br />

ist, <strong>und</strong> die Erreichbarkeit derselben durch<br />

Verneinung des <strong>Wille</strong>ns, <strong>als</strong>o durch ein entschiedenes<br />

der Natur Entgegentreten, ist ohne allen Vergleich die<br />

wichtigste, die es geben kann, zugleich aber der natürlichen<br />

Richtung des Menschengeschlechts ganz<br />

entgegen <strong>und</strong> nach ihren wahren Gründen schwer zu<br />

fassen; wie denn alles bloß allgemein <strong>und</strong> abstrakt zu<br />

Denkende der großen Mehrzahl der Menschen ganz<br />

unzugänglich ist. Daher bedurfte es für diese, um jene<br />

große Wahrheit in den Bereich ihrer praktischen Anwendbarkeit<br />

zu bringen, überall eines mythischen Ve-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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