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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64975 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1900<br />

Das hier dargelegte alleinige Thema der Architektur,<br />

Stütze <strong>und</strong> Last, ist so sehr einfach, daß eben deshalb<br />

diese Kunst, soweit sie schöne Kunst ist (nicht<br />

aber sofern sie dem Nutzen dient), schon seit der besten<br />

Griechischen Zeit, im Wesentlichen vollendet<br />

<strong>und</strong> abgeschlossen, wenigstens keiner bedeutenden<br />

Bereicherung mehr fähig ist. Hingegen kann der moderne<br />

Architekt sich von den Regeln <strong>und</strong> Vorbildern<br />

der Alten nicht merklich entfernen, ohne eben schon<br />

auf dem Wege der Verschlechterung zu seyn. Ihm<br />

bleibt daher nichts übrig, <strong>als</strong> die von den Alten überlieferte<br />

Kunst anzuwenden <strong>und</strong> ihre Regeln, so weit es<br />

möglich ist, unter den Beschränkungen, welche das<br />

Bedürfniß, das Klima, das Zeitalter, <strong>und</strong> sein Land<br />

ihm unabweisbar auflegen, durchzusetzen. Denn in<br />

dieser Kunst, wie auch in der Skulptur, fällt das Streben<br />

nach dem Ideal mit der Nachahmung der Alten<br />

zusammen.<br />

Ich brauche wohl kaum zu erinnern, daß ich, bei<br />

allen diesen architektonischen Betrachtungen, allein<br />

den antiken Baustil <strong>und</strong> nicht den sogenannten Gothischen,<br />

welcher, Saracenischen Ursprungs, durch die<br />

Gothen in Spanien dem übrigen Europa zugeführt<br />

worden ist, im Auge gehabt habe. Vielleicht ist auch<br />

diesem eine gewisse Schönheit, in seiner Art, nicht<br />

ganz abzusprechen: wenn er jedoch unternimmt, sich<br />

jenem <strong>als</strong> ebenbürtig gegenüberzustellen; so ist dies<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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