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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65119 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2044<br />

im Gr<strong>und</strong>e Eins <strong>und</strong> das Selbe. Hierauf beruht auch<br />

zuletzt jene Abhängigkeit des Objektiven vom Subjektiven,<br />

welche der Idealismus unsers ersten Buches<br />

darlegt: demnach liegt hier der Anknüpfungspunkt der<br />

Transscendentalphilosophie an die Ethik. Wenn man<br />

dies berücksichtigt, wird man das Erwachen aus dem<br />

Traume des Lebens nur dadurch möglich finden, daß<br />

mit demselben auch sein ganzes Gr<strong>und</strong>gewebe zerrinnt:<br />

dies aber ist sein Organ selbst, der Intellekt,<br />

sammt seinen Formen, <strong>als</strong> mit welchem der Traum<br />

sich ins Unendliche fortspinnen würde; so fest ist er<br />

mit jenem verwachsen. Das, was ihn eigentlich träumte,<br />

ist doch noch davon verschieden <strong>und</strong> bleibt allein<br />

übrig. Hingegen ist die Besorgniß, es möchte mit dem<br />

Tode Alles aus seyn, Dem zu vergleichen, daß Einer<br />

im Traume dächte, es gäbe bloße Träume, ohne einen<br />

Träumenden. – Nachdem nun aber durch den Tod ein<br />

individuelles Bewußtseyn ein Mal geendigt hat; wäre<br />

es da auch nur wünschenswerth, daß es wieder angefacht<br />

würde, um ins Endlose fortzubestehn? Sein Inhalt<br />

ist, dem größten Theile nach, ja meistens durchweg,<br />

nichts <strong>als</strong> ein Strohm kleinlicher, irdischer, armsäliger<br />

Gedanken <strong>und</strong> endloser Sorgen: laßt diese<br />

doch endlich beruhigt werden! – Mit richtigem Sinne<br />

setzten daher die Alten auf ihre Grabsteine: securitati<br />

perpetuae; – oder bonae quieti. Wollte man aber gar<br />

hier, wie so oft geschehn, Fortdauer des individuellen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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