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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65412 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2337<br />

Kerkers. – Ueberdies aber läßt sich wenigstens <strong>als</strong><br />

wahrscheinlich annehmen, daß von allem jenen Nachgefragten<br />

nicht bloß für uns keine Erkenntniß möglich<br />

sei, sondern überhaupt keine, <strong>als</strong>o nie <strong>und</strong> nirgends;<br />

daß nämlich jene Verhältnisse nicht bloß relativ,<br />

sondern absolut unerforschlich seien; daß nicht<br />

nur niemand sie wisse, sondern daß sie an sich selbst<br />

nicht wißbar seien, indem sie in die Form der Erkenntniß<br />

überhaupt nicht eingehen. (<strong>Die</strong>s entspricht<br />

Dem, was Skotus Erigena sagt, de mirabili divina<br />

ignorantia, qua Deus non intelligit quid ipse sit Lib.<br />

II.) Denn die Erkennbarkeit überhaupt, mit ihrer wesentlichsten,<br />

daher stets nothwendigen Form von Subjekt<br />

<strong>und</strong> Objekt, gehört bloß der Erscheinung an,<br />

nicht dem Wesen an sich der Dinge. Wo Erkenntniß,<br />

mithin <strong>Vorstellung</strong> ist, da ist auch nur Erscheinung,<br />

<strong>und</strong> wir stehn daselbst schon auf dem Gebiete der Erscheinung:<br />

ja, die Erkenntniß überhaupt ist uns nur<br />

<strong>als</strong> ein Gehirnphänomen bekannt, <strong>und</strong> wir sind nicht<br />

nur unberechtigt, sondern auch unfähig, sie anderweitig<br />

zu denken. Was die <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Welt</strong> sei, läßt sich<br />

verstehn: sie ist Erscheinung, <strong>und</strong> wir können, unmittelbar<br />

aus uns selbst, vermöge des wohlzerlegten<br />

Selbstbewußtseyns, das darin Erscheinende erkennen:<br />

dann aber läßt sich, mittelst dieses Schlüssels zum<br />

Wesen der <strong>Welt</strong>, die ganze Erscheinung, ihrem Zusammenhange<br />

nach, entziffern; wie ich glaube dies<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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