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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64424 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1349<br />

zu vergleichen, deren Einer lauter Räder, der Andere<br />

lauter Federn, der Dritte lauter Ketten macht; der Philosoph<br />

hingegen dem Uhrmacher, der aus dem Allen<br />

erst ein Ganzes hervorbringt, welches Bewegung <strong>und</strong><br />

Bedeutung hat. Auch kann man sie den Musicis im<br />

Orchester vergleichen, jeder von welchen Meister auf<br />

seinem Instrument ist, den Philosophen hingegen dem<br />

Kapellmeister, der die Natur <strong>und</strong> Behandlungsweise<br />

jedes Instruments kennen muß, ohne jedoch sie alle,<br />

oder auch nur eines, in großer Vollkommenheit, zu<br />

spielen. Skotus Erigena begreift alle Wissenschaften<br />

unter dem Namen Scientia, im Gegensatz der Philosophie,<br />

welche er Sapientia nennt. <strong>Die</strong> selbe Distinktion<br />

haben schon die Pythagoreer gemacht; wie zu ersehn<br />

ist aus Stobaei Florilegium, Vol. I, p. 20, wo sie<br />

sehr klar <strong>und</strong> artig auseinandergesetzt ist. Aber ein<br />

überaus glückliches <strong>und</strong> pikantes Gleichniß des Verhältnisses<br />

beider Arten geistiger Bestrebungen zu einander<br />

haben die Alten so oft wiederholt, daß man<br />

nicht mehr weiß, wem es angehört. Diogenes Laertius<br />

(II, 79) schreibt es dem Aristippos zu, Stobäos (Floril.<br />

tit. IV, 110) dem Ariston Chios, dem Aristoteles<br />

sein Scholiast (S. 8 der Berliner Ausgabe), Plutarch<br />

aber (De puer. educ. c. 10) dem Bion, qui ajebat,<br />

sicut Penelopes proci, quum non possent cum Penelope<br />

concumbere, rem cum ejus ancillis habuissent;<br />

ita qui philosophiam nequeunt apprehendere, eos in<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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