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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63347 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 272<br />

gen Eintritt in Zeit <strong>und</strong> Raum beobachten: die Kräfte<br />

selbst aber bleiben dabei, wie man sich auch geberden<br />

mag, qualitates occultae. Denn es ist eben das Ding<br />

an sich, welches, indem es erscheint, jene Phänomene<br />

darstellt, von ihnen selbst gänzlich verschieden, zwar<br />

in seiner Erscheinung dem Satz vom Gr<strong>und</strong>, <strong>als</strong> der<br />

Form der <strong>Vorstellung</strong>, völlig unterworfen, selbst aber<br />

nie auf diese Form zurückzuführen, <strong>und</strong> daher nicht<br />

ätiologisch bis auf das Letzte zu erklären, nicht jem<strong>als</strong><br />

vollständig zu ergründen; zwar völlig begreiflich,<br />

sofern es jene Form angenommen hat, d.h. sofern<br />

es Erscheinung ist; seinem innern Wesen nach aber<br />

durch jene Begreiflichkeit nicht im Mindesten erklärt.<br />

Daher, je mehr Notwendigkeit eine Erkenntniß mit<br />

sich führt, je mehr in ihr von Dem ist, was sich gar<br />

nicht anders denken <strong>und</strong> vorstellen läßt – wie z.B. die<br />

räumlichen Verhältnisse –, je klarer <strong>und</strong> genügender<br />

sie daher ist; desto weniger rein objektiven Gehalt hat<br />

sie, oder desto weniger eigentliche Realität ist in ihr<br />

gegeben: <strong>und</strong> umgekehrt, je Mehreres in ihr <strong>als</strong> rein<br />

zufällig aufgefaßt werden muß, je Mehreres sich uns<br />

<strong>als</strong> bloß empirisch gegeben aufdringt; desto mehr eigentlich<br />

Objektives <strong>und</strong> wahrhaft Reales ist in solcher<br />

Erkenntniß; aber auch zugleich desto mehr Unerklärliches,<br />

d.h. aus Anderm nicht weiter Ableitbares.<br />

Freilich hat zu allen Zeiten eine ihr Ziel verkennende<br />

Aetiologie dahin gestrebt, alles organische Leben<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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