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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64692 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1617<br />

Kapitel 21.<br />

Rückblick <strong>und</strong> allgemeinere Betrachtung<br />

Wäre nicht, wie die beiden vorhergehenden Kapitel<br />

darthun, der Intellekt sek<strong>und</strong>ärer Natur; so würde<br />

nicht Alles, was ohne denselben, d.h. ohne Dazwischenkunft<br />

der <strong>Vorstellung</strong>, zu Stande kommt, wie<br />

z.B. die Zeugung, die Entwickelung <strong>und</strong> Erhaltung<br />

des Organismus, die Heilung der W<strong>und</strong>en, der Ersatz<br />

oder die vikarirende Ergänzung verstümmelter Theile,<br />

die heilbringende Krisis in Krankheiten, die Werke<br />

thierischer Kunsttriebe <strong>und</strong> das Schaffen des Instinkts<br />

überhaupt, so unendlich besser <strong>und</strong> vollkommener<br />

ausfallen, <strong>als</strong> Das, was mit Hülfe des Intellekts geschieht,<br />

nämlich alle bewußten <strong>und</strong> beabsichtigten<br />

Leistungen <strong>und</strong> Werke der Menschen, <strong>als</strong> welche,<br />

gegen jene andern gehalten, bloße Stümperei sind.<br />

Ueberhaupt bedeutet Natur das ohne Vermittelung<br />

des Intellekts Wirkende, Treibende, Schaffende. Daß<br />

nun eben dieses identisch sei mit Dem, was wir in uns<br />

<strong>als</strong> <strong>Wille</strong>n finden, ist das alleinige Thema dieses zweiten<br />

Buchs, wie auch der Abhandlung »Ueber den <strong>Wille</strong>n<br />

in der Natur«. <strong>Die</strong> Möglichkeit dieser Gr<strong>und</strong>erkenntniß<br />

beruht darauf, daß dasselbe in uns unmittelbar<br />

vom Intellekt, der hier <strong>als</strong> Selbstbewußtseyn auftritt,<br />

beleuchtet wird; sonst wir es eben so wenig in<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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