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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63939 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 864<br />

müssen, daß der Stoff zur Lösung des Räthsels der<br />

<strong>Welt</strong> schlechterdings nicht in ihr selbst enthalten seyn<br />

könne, sondern nur außerhalb der <strong>Welt</strong> zu suchen sei,<br />

in etwas, dahin man nur am Leitfaden jener uns a<br />

priori bewußten Formen gelangen könne. So lange<br />

aber <strong>Die</strong>s nicht bewiesen ist, haben wir keinen Gr<strong>und</strong>,<br />

uns, bei der wichtigsten <strong>und</strong> schwierigsten aller Aufgaben,<br />

die inhaltsreichsten aller Erkenntnißquellen,<br />

innere <strong>und</strong> äußere Erfahrung, zu verstopfen, um allein<br />

mit inhaltsleeren Formen zu operiren. Ich sage daher,<br />

daß die Lösung des Räthsels der <strong>Welt</strong> aus dem Verständniß<br />

der <strong>Welt</strong> selbst hervorgehn muß; daß <strong>als</strong>o<br />

die Aufgabe der Metaphysik nicht ist, die Erfahrung,<br />

in der die <strong>Welt</strong> dasteht, zu überfliegen, sondern sie<br />

von Gr<strong>und</strong> aus zu verstehn, indem Erfahrung, äußere<br />

<strong>und</strong> innere, allerdings die Hauptquelle aller Erkenntniß<br />

ist; daß daher nur durch die gehörige <strong>und</strong> am<br />

rechten Punkt vollzogene Anknüpfung der äußern Erfahrung<br />

an die innere, <strong>und</strong> dadurch zu Stande gebrachte<br />

Verbindung dieser zwei so heterogenen Erkenntnißquellen,<br />

die Lösung des Räthsels der <strong>Welt</strong><br />

möglich ist; wiewohl auch so nur innerhalb gewisser<br />

Schranken, die von unserer endlichen Natur unzertrennlich<br />

sind, mithin so, daß wir zum richtigen Verständniß<br />

der <strong>Welt</strong> selbst gelangen, ohne jedoch eine<br />

abgeschlossene <strong>und</strong> alle ferneren Probleme aufhebende<br />

Erklärung ihres Daseyns zu erreichen. Mithin est<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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