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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64379 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1304<br />

keln; da ihr alleiniger Zweck ist, das Formelle der<br />

Denkprocesse auszudrücken. Sie sind daher ein kostbares<br />

Eigenthum einer Sprache <strong>und</strong> nicht allen in gleicher<br />

Anzahl eigen. Namentlich scheint zwar (das zusammengezogene<br />

»es ist wahr«) der deutschen Sprache<br />

ausschließlich anzugehören: es bezieht sich allemal<br />

auf ein folgendes, oder hinzugedachtes aber, wie<br />

wenn auf so.<br />

<strong>Die</strong> logische Regel, daß die der Quantität nach einzelnen<br />

Urtheile, <strong>als</strong>o die, welche einen Einzelbegriff<br />

(notio singularis) zum Subjekt haben, eben so zu behandeln<br />

sind, wie die allgemeinen Urtheile, beruht<br />

darauf, daß sie in der That allgemeine Urtheile sind,<br />

die bloß das Eigene haben, daß ihr Subjekt ein Begriff<br />

ist, der nur durch ein einziges reales Objekt belegt<br />

werden kann, mithin nur ein einziges unter sich<br />

begreift: so, wenn der Begriff durch einen Eigennamen<br />

bezeichnet wird. <strong>Die</strong>s kommt aber eigentlich erst<br />

in Betracht, wenn man von der abstrakten <strong>Vorstellung</strong><br />

abgeht zur anschaulichen, <strong>als</strong>o die Begriffe realisiren<br />

will. Beim Denken selbst, beim Operiren mit den Urtheilen,<br />

entsteht daraus kein Unterschied; weil eben<br />

zwischen Einzelbegriffen <strong>und</strong> Allgemeinbegriffen<br />

kein logischer Unterschied ist: »Immanuel Kant« bedeutet<br />

logisch: »alle Immanuel Kant«. Demnach ist<br />

die Quantität der Urtheile eigentlich nur zwiefach: allgemeine<br />

<strong>und</strong> partikulare. Eine einzelne <strong>Vorstellung</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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