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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63942 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 867<br />

Autorisation mißdeutet wurde. Das Publikum war genöthigt<br />

worden einzusehn, daß das Dunkle nicht<br />

immer sinnlos ist: sogleich flüchtete sich das Sinnlose<br />

hinter den dunkeln Vortrag. Fichte war der Erste, der<br />

dies neue Privilegium ergriff <strong>und</strong> stark benutzte;<br />

Schelling that es ihm darin wenigstens gleich, <strong>und</strong> ein<br />

Heer hungeriger Skribenten ohne Geist <strong>und</strong> ohne Redlichkeit<br />

überbot bald Beide. Jedoch die größte Frechheit<br />

im Auftischen haaren Unsinns, im Zusammenschmieren<br />

sinnleerer, rasender Wortgeflechte, wie<br />

man sie bis dahin nur in Tollhäusern vernommen<br />

hatte, trat endlich im Hegel auf <strong>und</strong> wurde das Werkzeug<br />

der plumpesten allgemeinen Mystifikation, die je<br />

gewesen, mit einem Erfolg, welcher der Nachwelt fabelhaft<br />

erscheinen <strong>und</strong> ein Denkmal Deutscher Niaiserie<br />

bleiben wird. Vergeblich schrieb unterdessen<br />

Jean Paul seinen schönen Paragraphen »Höhere<br />

Würdigung des philosophischen Tollseyns auf dem<br />

Katheder <strong>und</strong> des dichterischen auf dem Theater« (ästhetische<br />

Nachschule); denn vergeblich hatte schon<br />

Goethe gesagt:<br />

»So schwätzt <strong>und</strong> lehrt man ungestört,<br />

Wer mag sich mit den Narr'n befassen?<br />

Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte<br />

hört,<br />

Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.«<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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