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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63170 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 95<br />

sondern aller Anfang ist in ihr: da sie aber die allgemeinste<br />

Form der Erkennbarkeit ist, welcher sich alle<br />

Erscheinungen mittelst des Bandes der Kausalität einfügen,<br />

so steht mit dem ersten Erkennen auch sie (die<br />

Zeit) da, mit ihrer ganzen Unendlichkeit nach beiden<br />

Selten, <strong>und</strong> die Erscheinung, welche diese erste Gegenwart<br />

füllt, muß zugleich erkannt werden <strong>als</strong> ursächlich<br />

verknüpft <strong>und</strong> abhängig von einer Reihe von<br />

Erscheinungen, die sich unendlich in die Vergangenheit<br />

erstreckt, welche Vergangenheit selbst jedoch<br />

eben so wohl durch diese erste Gegenwart bedingt ist,<br />

<strong>als</strong> umgekehrt diese durch jene; so daß, wie die erste<br />

Gegenwart, so auch die Vergangenheit, aus der sie<br />

stammt, vom erkennenden Subjekt abhängig <strong>und</strong> ohne<br />

dasselbe nichts ist, jedoch die Nothwendigkeit herbeiführt,<br />

daß diese erste Gegenwart nicht <strong>als</strong> die erste,<br />

d.h. <strong>als</strong> keine Vergangenheit zur Mutter habend <strong>und</strong><br />

<strong>als</strong> Anfang der Zeit, sich darstellt; sondern <strong>als</strong> Folge<br />

der Vergangenheit, nach dem Gr<strong>und</strong>e des Seyns in der<br />

Zeit, <strong>und</strong> so auch die sie füllende Erscheinung <strong>als</strong><br />

Wirkung früherer jene Vergangenheit füllender Zustände,<br />

nach dem Gesetz der Kausalität. – Wer mythologische<br />

Deuteleien liebt, mag <strong>als</strong> Bezeichnung<br />

des hier ausgedrückten Moments des Eintritts der<br />

dennoch anfangslosen Zeit die Geburt des Kronos<br />

(chronos), des jüngsten Titanen, ansehn, mit dem, da<br />

er seinen Vater entmannt, die rohen Erzeugnisse des<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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