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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64753 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1678<br />

giebt dieser sich eben so unmittelbar im Fallen eines<br />

Steines k<strong>und</strong>, wie im Thun des Menschen: der Unterschied<br />

ist nur, daß seine einzelne Aeußerung hier<br />

durch ein Motiv, dort durch eine mechanisch wirkende<br />

Ursache, z.B. die Wegnahme seiner Stütze, hervorgerufen<br />

wird, jedoch in beiden Fällen mit gleicher<br />

Nothwendigkeit, <strong>und</strong> daß sie dort auf einem individuellen<br />

Charakter, hier auf einer allgemeinen Naturkraft<br />

beruht. <strong>Die</strong>se Identität des Gr<strong>und</strong>wesentlichen wird<br />

sogar sinnenfällig, wenn wir etwan einen aus dem<br />

Gleichgewicht gebrachten Körper, der vermöge seiner<br />

besondern Gestalt lange hin <strong>und</strong> her rollt, bis er den<br />

Schwerpunkt wiederfindet, aufmerksam betrachten,<br />

wo dann ein gewisser Anschein des Lebens sich uns<br />

aufdringt <strong>und</strong> wir unmittelbar fühlen, daß etwas der<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Lebens Analoges auch hier wirksam<br />

ist. <strong>Die</strong>ses ist freilich die allgemeine Naturkraft, welche<br />

aber, an sich mit dem <strong>Wille</strong>n identisch, hier<br />

gleichsam die Seele eines sehr kurzen Quasi-Lebens<br />

wird. Also giebt das in den beiden Extremen der Erscheinung<br />

des <strong>Wille</strong>ns Identische sich hier sogar der<br />

unmittelbaren Anschauung noch leise k<strong>und</strong>, indem<br />

diese ein Gefühl in uns erregt, daß auch hier ein ganz<br />

Ursprüngliches, wie wir es nur aus den Akten unsers<br />

eigenen <strong>Wille</strong>ns kennen, unmittelbar zur Erscheinung<br />

gelangt.<br />

Auf eine ganz andere <strong>und</strong> großartige Weise kann<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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