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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64201 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1126<br />

Philosophie war die Kritik der Sinnesfunktionen;<br />

Kant aber hat die Kritik der Gehirnfunktionen geliefert.<br />

– Nun aber ist diesem Allen noch das Berkeley'sche,<br />

von mir erneuerte Resultat unterzubreiten,<br />

daß nämlich alles Objekt, welchen Ursprung es auch<br />

haben möge, schon <strong>als</strong> Objekt durch das Subjekt bedingt,<br />

nämlich wesentlich bloß dessen <strong>Vorstellung</strong><br />

ist. Der Zielpunkt des Realismus ist eben das Objekt<br />

ohne Subjekt: aber ein solches auch nur klar zu denken<br />

ist unmöglich.<br />

Aus dieser ganzen Darstellung geht sicher <strong>und</strong><br />

deutlich hervor, daß die Absicht, das Wesen an sich<br />

der Dinge zu erfassen, schlechthin unerreichbar ist auf<br />

dem Wege der bloßen Erkenntniß <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong>;<br />

weil diese stets von außen zu den Dingen kommt <strong>und</strong><br />

daher ewig draußen bleiben muß. Jene Absicht könnte<br />

allein dadurch erreicht werden, daß wir selbst uns<br />

im Innern der Dinge befänden, wodurch es uns unmittelbar<br />

bekannt würde. Inwiefern dies nun wirklich der<br />

Fall sei, betrachtet mein zweites Buch. So lange wir<br />

aber, wie in diesem ersten Buche, bei der objektiven<br />

Auffassung, <strong>als</strong>o bei der Erkenntniß, stehn bleiben,<br />

ist <strong>und</strong> bleibt uns die <strong>Welt</strong> eine bloße <strong>Vorstellung</strong>,<br />

weil hier kein Weg möglich ist, der darüber hinausführte.<br />

Ueberdies nun aber ist das Festhalten des idealistischen<br />

Gesichtspunktes ein nothwendiges Gegenge-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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