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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63972 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 897<br />

Erkennbarkeit. (Als Beleg hiezu sehe man S. 108 <strong>und</strong><br />

109 der ersten Auflage der »Kritik der reinen Vernunft«.)<br />

Nun ist aber die Unterscheidung der <strong>Vorstellung</strong><br />

<strong>und</strong> des Gegenstandes der <strong>Vorstellung</strong> ungegründet:<br />

dies hatte schon Berkeley bewiesen, <strong>und</strong> es geht<br />

hervor aus meiner ganzen Darstellung im ersten<br />

Buche, besonders Kapitel 1 der Ergänzungen, ja aus<br />

Kants eigener völlig idealistischer Gr<strong>und</strong>ansicht in<br />

der ersten Auflage. Wollte man aber nicht den Gegenstand<br />

der <strong>Vorstellung</strong> zur <strong>Vorstellung</strong> rechnen <strong>und</strong><br />

mit ihr identificiren, so müßte man ihn zum Dinge an<br />

sich ziehn: dies hängt am Ende von dem Sinne ab,<br />

den man dem Worte Gegenstand beilegt. Immer aber<br />

steht <strong>Die</strong>s fest, daß, bei deutlicher Besinnung, nichts<br />

weiter zu finden ist, <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong> <strong>und</strong> Ding an sich.<br />

Das unberechtigte Einschieben jenes Zwitters, Gegenstand<br />

der <strong>Vorstellung</strong>, ist die Quelle der Irrthümer<br />

Kants: mit dessen Wegnahme fällt aber auch die<br />

Lehre von den Kategorien <strong>als</strong> Begriffen a priori<br />

dahin; da sie zur Anschauung nichts beitragen <strong>und</strong><br />

vom Dinge an sich nicht gelten sollen, sondern wir<br />

mittelst ihrer nur jene »Gegenstände der <strong>Vorstellung</strong>en«<br />

denken <strong>und</strong> dadurch die <strong>Vorstellung</strong> in Erfahrung<br />

umwandeln. Denn jede empirische Anschauung<br />

ist schon Erfahrung: empirisch aber ist jede Anschauung,<br />

welche von Sinnesempfindung ausgeht: diese<br />

Empfindung bezieht der Verstand, mittelst seiner al-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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