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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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65263 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2188<br />

fach geübten Festigkeit so starke Gegner findet, daß<br />

nur eine von Haus aus schlechte Natur ihm unterliegen<br />

wird.<br />

Inzwischen wird der Zweck, den die Natur dabei<br />

hat, dadurch erreicht, daß jene Neigung Gleichgültigkeit<br />

gegen die Weiber mit sich führt, welche mehr <strong>und</strong><br />

mehr zunimmt, zur Abneigung wird <strong>und</strong> endlich bis<br />

zum Widerwillen anwächst. Hierin erreicht die Natur<br />

ihren eigentlichen Zweck um so sicherer, <strong>als</strong>, je mehr<br />

im Manne die Zeugungskraft abnimmt, desto entschiedener<br />

ihre widernatürliche Richtung wird. – <strong>Die</strong>sem<br />

entsprechend finden wir die Päderastie durchgängig<br />

<strong>als</strong> ein Laster alter Männer. Nur solche sind es,<br />

welche dann <strong>und</strong> wann, zum öffentlichen Skandal,<br />

darauf betroffen werden. Dem eigentlich männlichen<br />

Alter ist sie fremd, ja, unbegreiflich. Wenn ein Mal<br />

eine Ausnahme hievon vorkommt; so glaube ich, daß<br />

es nur in Folge einer zufälligen <strong>und</strong> vorzeitigen Depravation<br />

der Zeugungskraft seyn kann, welche nur<br />

schlechte Zeugungen liefern könnte, denen vorzubeugen,<br />

die Natur sie ablenkt. Daher auch richten die in<br />

großen Städten leider nicht seltenen Kinäden ihre<br />

Winke <strong>und</strong> Anträge stets an ältere Herren, niem<strong>als</strong> an<br />

die im Alter der Kraft stehenden, oder gar an junge<br />

Leute. Auch bei den Griechen, wo Beispiel <strong>und</strong> Gewohnheit<br />

hin <strong>und</strong> wieder eine Ausnahme von dieser<br />

Regel herbeigeführt haben mag, finden wir von den<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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