18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64790 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1715<br />

die Materie zurück <strong>als</strong> das Eigenschaftslose, das<br />

caput mortuum der Natur, daraus sich ehrlicherweise<br />

nichts machen läßt. Läßt man ihr hingegen erwähntermaaßen<br />

alle jene Eigenschaften; so hat man eine versteckte<br />

petitio principii begangen, indem man die<br />

Quaesita sich <strong>als</strong> Data zum voraus geben ließ. Was<br />

nun aber damit zu Stande kommt, wird kein eigentlicher<br />

Materialismus mehr seyn, sondern bloßer Naturalismus,<br />

d.h. eine absolute Physik, welche, wie im<br />

schon erwähnten Kap. 17 gezeigt worden, nie die<br />

Stelle der Metaphysik einnehmen <strong>und</strong> ausfüllen kann,<br />

eben weil sie erst nach so vielen Voraussetzungen anhebt,<br />

<strong>als</strong>o gar nicht ein Mal unternimmt, die Dinge<br />

von Gr<strong>und</strong> aus zu erklären. Der bloße Naturalismus<br />

ist daher wesentlich auf lauter Qualitates occultae<br />

basirt, über welche man nie anders hinauskann, <strong>als</strong><br />

dadurch, daß man, wie ich gethan, die subjektive Erkenntnißquelle<br />

zu Hülfe nimmt, was dann freilich auf<br />

den weiten <strong>und</strong> mühevollen Umweg der Metaphysik<br />

führt, indem es die vollständige Analyse des Selbstbewußtseyns<br />

<strong>und</strong> des in ihm gegebenen Intellekts <strong>und</strong><br />

<strong>Wille</strong>ns voraussetzt. – Inzwischen ist das Ausgehn<br />

vom Objektiven, welchem die so deutliche <strong>und</strong> faßliche<br />

äußere Anschauung zum Gr<strong>und</strong>e liegt, ein dem<br />

Menschen so natürlicher <strong>und</strong> sich von selbst darbietender<br />

Weg, daß der Naturalismus <strong>und</strong> in Folge dieses,<br />

weil er, <strong>als</strong> nicht erschöpfend, nicht genügen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!