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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64554 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1479<br />

mittelbarkeit sich von allen übrigen toto genere unterscheidet,<br />

es für uns vertritt, <strong>und</strong> wir sonach die<br />

ganze <strong>Welt</strong> der Erscheinungen zurückzuführen haben<br />

auf diejenige, in welcher das Ding an sich in der allerleichtesten<br />

Verhüllung sich darstellt <strong>und</strong> nur noch insofern<br />

Erscheinung bleibt, <strong>als</strong> mein Intellekt, der allein<br />

das der Erkenntniß Fähige ist, von mir <strong>als</strong> dem<br />

Wollenden noch immer unterschieden bleibt <strong>und</strong> auch<br />

die Erkenntnißform der Zeit, selbst bei der innern<br />

Perception, nicht ablegt.<br />

Demzufolge läßt, auch nach diesem letzten <strong>und</strong> äußersten<br />

Schritt, sich noch die Frage aufwerfen, was<br />

denn jener <strong>Wille</strong>, der sich in der <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> <strong>als</strong> die<br />

<strong>Welt</strong> darstellt, zuletzt schlechthin an sich selbst sei?<br />

d.h. was er sei, ganz abgesehn davon, daß er sich <strong>als</strong><br />

<strong>Wille</strong> darstellt, oder überhaupt erscheint, d.h. überhaupt<br />

erkannt wird.– <strong>Die</strong>se Frage ist nie zu beantworten:<br />

weil, wie gesagt, das Erkanntwerden selbst<br />

schon dem Ansichseyn widerspricht <strong>und</strong> jedes Erkannte<br />

schon <strong>als</strong> solches nur Erscheinung ist. Aber<br />

die Möglichkeit dieser Frage zeigt an, daß das Ding<br />

an sich, welches wir am unmittelbarsten im <strong>Wille</strong>n erkennen,<br />

ganz außerhalb aller möglichen Erscheinung,<br />

Bestimmungen, Eigenschaften, Daseynsweisen haben<br />

mag, welche für uns schlechthin unerkennbar <strong>und</strong> unfaßlich<br />

sind, <strong>und</strong> welche eben dann <strong>als</strong> das Wesen des<br />

Dinges an sich übrig bleiben, wann sich dieses, wie<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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