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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63610 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 535<br />

Ueberzeugung seinen Beifall geben zu können, für<br />

nothwendig, daß man oft mit anhaltender Reflexion<br />

auf dieselbe der Musik zuhöre, <strong>und</strong> hiezu wieder ist<br />

erforderlich, daß man mit dem ganzen von mir dargestellten<br />

Gedanken schon sehr vertraut sei.<br />

<strong>Die</strong> adäquate Objektivation des <strong>Wille</strong>ns sind die<br />

(Platonischen) Ideen; die Erkenntniß dieser durch<br />

Darstellung einzelner Dinge (denn solche sind die<br />

Kunstwerke selbst doch immer) anzuregen (welches<br />

nur unter einer diesem entsprechenden Veränderung<br />

im erkennenden Subjekt möglich ist), ist der Zweck<br />

aller andern Künste. Sie alle objektiviren <strong>als</strong>o den<br />

<strong>Wille</strong>n nur mittelbar, nämlich mittelst der Ideen: <strong>und</strong><br />

da unsere <strong>Welt</strong> nichts Anderes ist, <strong>als</strong> die Erscheinung<br />

der Ideen in der Vielheit, mittelst Eingang in das<br />

principium individuationis (die Form der dem Individuo<br />

<strong>als</strong> solchem möglichen Erkenntniß); so ist die<br />

Musik, da sie die Ideen übergeht, auch von der erscheinenden<br />

<strong>Welt</strong> ganz unabhängig, ignorirt sie<br />

schlechthin, könnte gewissermaaßen, auch wenn die<br />

<strong>Welt</strong> gar nicht wäre, doch bestehn: was von den andern<br />

Künsten sich nicht sagen läßt. <strong>Die</strong> Musik ist<br />

nämlich eine so unmittelbare Objektivation <strong>und</strong> Abbild<br />

des ganzen <strong>Wille</strong>ns, wie die <strong>Welt</strong> selbst es ist, ja<br />

wie die Ideen es sind, deren vervielfältigte Erscheinung<br />

die <strong>Welt</strong> der einzelnen Dinge ausmacht. <strong>Die</strong><br />

Musik ist <strong>als</strong>o keineswegs, gleich den andern Kün-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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