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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63666 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 591<br />

treten kann, wo sie aber dann nothwendig <strong>als</strong> ein Widerspruch<br />

der Erscheinung mit sich selbst sich darstellt.<br />

In diesem Sinne kann nicht nur der <strong>Wille</strong> an<br />

sich, sondern sogar der Mensch allerdings frei genannt<br />

<strong>und</strong> dadurch von allen andern Wesen unterschieden<br />

werden. Wie dies aber zu verstehn sei, kann<br />

erst durch alles Nachfolgende deutlich werden, <strong>und</strong><br />

für jetzt müssen wir noch gänzlich davon absehn.<br />

Denn zunächst ist der Irrthum zu verhüten, daß das<br />

Handeln des einzelnen, bestimmten Menschen keiner<br />

Nothwendigkeit unterworfen, d.h. die Gewalt des Motivs<br />

weniger sicher sei, <strong>als</strong> die Gewalt der Ursache,<br />

oder die Folge des Schlusses aus den Prämissen. <strong>Die</strong><br />

Freiheit des <strong>Wille</strong>ns <strong>als</strong> Dinges an sich geht, sofern<br />

wir, wie gesagt, vom obigen immer nur eine Ausnahme<br />

betreffenden Fall absehn, keineswegs unmittelbar<br />

auf seine Erscheinung über, auch da nicht, wo diese<br />

die höchste Stufe der Sichtbarkeit erreicht, <strong>als</strong>o nicht<br />

auf das vernünftige Thier mit individuellem Charakter,<br />

d.h. die Person. <strong>Die</strong>se ist nie frei, obwohl sie die<br />

Erscheinung eines freien <strong>Wille</strong>ns ist: denn eben von<br />

dessen freiem Wollen ist sie die bereits determinirte<br />

Erscheinung, <strong>und</strong> indem diese in die Form alles Objekts,<br />

den Satz vom Gr<strong>und</strong>e, eingeht, entwickelt sie<br />

zwar die Einheit jenes <strong>Wille</strong>ns in eine Vielheit von<br />

Handlungen, die aber, wegen der außerzeitlichen Einheit<br />

jenes Wollens an sich, mit der Gesetzmäßigkeit<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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