18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

63434 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 359<br />

gewordene <strong>Wille</strong>. Wir erinnern uns nun ferner, daß<br />

solche Objektivation des <strong>Wille</strong>ns viele, aber bestimmte<br />

Stufen hatte, auf welchen, mit gradweise steigender<br />

Deutlichkeit <strong>und</strong> Vollendung, das Wesen des <strong>Wille</strong>ns<br />

in die <strong>Vorstellung</strong> trat, d.h. sich <strong>als</strong> Objekt darstellte.<br />

In diesen Stufen erkannten wir schon dort Plato's<br />

Ideen wieder, sofern nämlich jene Stufen eben die bestimmten<br />

Species, oder die ursprünglichen, nicht<br />

wechselnden Formen <strong>und</strong> Eigenschaften aller natürlichen,<br />

sowohl unorganischen, <strong>als</strong> organischen Körper,<br />

wie auch die nach Naturgesetzen sich offenbarenden<br />

allgemeinen Kräfte sind. <strong>Die</strong>se Ideen <strong>als</strong>o insgesammt<br />

stellen sich in unzähligen Individuen <strong>und</strong> Einzelheiten<br />

dar, <strong>als</strong> deren Vorbild sie sich zu diesen ihren Nachbildern<br />

verhalten. <strong>Die</strong> Vielheit solcher Individuen ist<br />

durch Zeit <strong>und</strong> Raum, das Entstehn <strong>und</strong> Vergehn<br />

derselben durch Kausalität allein vorstellbar, in welchen<br />

Formen allen wir nur die verschiedenen Gestaltungen<br />

des Satzes vom Gr<strong>und</strong>e erkennen, der das letzte<br />

Princip aller Endlichkeit, aller Individuation <strong>und</strong><br />

die allgemeine Form der <strong>Vorstellung</strong>, wie sie in die<br />

Erkenntniß des Individuums <strong>als</strong> solchen fällt, ist. <strong>Die</strong><br />

Idee hingegen geht in jenes Princip nicht ein: daher<br />

ihr weder Vielheit noch Wechsel zukommt. Während<br />

die Individuen, in denen sie sich darstellt, unzählige<br />

sind <strong>und</strong> unaufhaltsam werden <strong>und</strong> vergehn, bleibt sie<br />

unverändert <strong>als</strong> die eine <strong>und</strong> selbe stehn, <strong>und</strong> der Satz<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!