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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63244 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 169<br />

das Beharren der Materie abzuleiten ist. <strong>Die</strong> eigentliche<br />

Begründung aller in diesem Sinn metaphysisch<br />

genannter Wahrheiten, d.h. abstrakter Ausdrücke der<br />

nothwendigen <strong>und</strong> allgemeinen Formen des Erkennens,<br />

kann nicht wieder in abstrakten Sätzen liegen;<br />

sondern nur im unmittelbaren, sich durch apodiktische<br />

<strong>und</strong> keine Widerlegung besorgende Aussagen a<br />

priori k<strong>und</strong> gebenden Bewußtsein der Formen des<br />

Vorstellens. Will man dennoch einen Beweis derselben<br />

geben, so kann dieser nur darin bestehn, daß man<br />

nachweist, in irgend einer nicht bezweifelten Wahrheit<br />

sei die zu beweisende schon <strong>als</strong> Theil, oder <strong>als</strong><br />

Voraussetzung enthalten: so habe ich z. B, gezeigt,<br />

daß alle empirische Anschauung schon die Anwendung<br />

des Gesetzes der Kausalität enthält, dessen Erkenntniß<br />

daher Bedingung aller Erfahrung ist <strong>und</strong><br />

darum nicht erst durch diese gegeben <strong>und</strong> bedingt<br />

seyn kann, wie Hume behauptete. – Beweise sind<br />

überhaupt weniger für die, welche lernen, <strong>als</strong> für die,<br />

welche disputiren wollen. <strong>Die</strong>se leugnen hartnäckig<br />

die unmittelbar begründete Einsicht: nur die Wahrheit<br />

kann nach allen Seiten konsequent seyn; man muß<br />

daher jenen zeigen, daß sie unter einer Gestalt <strong>und</strong><br />

mittelbar zugeben, was sie unter einer andern Gestalt<br />

<strong>und</strong> unmittelbar leugnen, <strong>als</strong>o den logisch nothwendigen<br />

Zusammenhang zwischen dem Geleugneten <strong>und</strong><br />

dem Zugestandenen.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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