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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63159 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 84<br />

Subjekt ausgiengen, <strong>und</strong> demnach das eine aus dem<br />

andern zu erklären suchten, <strong>und</strong> zwar nach dem Satz<br />

vom Gr<strong>und</strong>e, dessen Herrschaft wir hingegen das Verhältniß<br />

zwischen Objekt <strong>und</strong> Subjekt entziehn, ihr<br />

bloß das Objekt lassend. – Man könnte <strong>als</strong> nicht unter<br />

dem angegebenen Gegensatz begriffen die in unsern<br />

Tagen entstandene <strong>und</strong> allgemein bekannt gewordene<br />

Identitäts-Philosophie ansehn, sofern dieselbe weder<br />

Objekt noch Subjekt zum eigentlichen ersten Ausgangspunkte<br />

macht, sondern ein drittes, das durch<br />

Vernunft-Anschauung erkennbare Absolutum, welches<br />

weder Objekt noch Subjekt, sondern die Einerleiheit<br />

Beider ist. Obgleich ich, aus gänzlichem Mangel<br />

aller Vernunft-Anschauung, von der besagten ehrwürdigen<br />

Einerleiheit <strong>und</strong> dem Absolutum mitzureden,<br />

mich nicht unterfangen werde; so muß ich dennoch,<br />

indem ich bloß auf den Allen, auch uns Profanen,<br />

offenliegenden Protokollen der Vernunft-Anschauer<br />

fuße, bemerken, daß besagte Philosophie<br />

nicht von dem oben aufgestellten Gegensatze zweier<br />

Fehler auszunehmen ist; da sie trotz der nicht denkbaren,<br />

sondern bloß intellektual anschaubaren, oder<br />

durch eigenes Versenken in sie zu erfahrenden Identität<br />

von Subjekt <strong>und</strong> Objekt, dennoch jene beiden entgegengesetzten<br />

Fehler nicht vermeidet; sondern vielmehr<br />

nur beide in sich vereinigt, indem sie selbst in<br />

zwei Disciplinen zerfällt, nämlich den transscendenta-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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