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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63376 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 301<br />

Kräfte in einer Materie, bis die Berührung der Reagenzien<br />

sie frei macht: dann erscheinen sie; aber die<br />

Zeit ist nur für diese Erscheinung, nicht für die Kräfte<br />

selbst da. Jahrtausende schlummert der Galvanismus<br />

im Kupfer <strong>und</strong> Zink, <strong>und</strong> sie liegen ruhig neben dem<br />

Silber, welches, sobald alle drei, unter den erforderten<br />

Bedingungen sich berühren, in Flammen aufgehn<br />

muß. Selbst im organischen Reiche sehn wir ein trokkenes<br />

Saamenkorn, dreitausend Jahre lang die<br />

schlummernde Kraft bewahren, welche, beim endlichen<br />

Eintritt der günstigen Umstände, <strong>als</strong> Pflanze emporsteigt.<br />

–39<br />

Ist uns nun durch diese Betrachtung der Unterschied<br />

deutlich geworden zwischen der Naturkraft <strong>und</strong><br />

allen ihren Erscheinungen; haben wir eingesehn, daß<br />

jene der <strong>Wille</strong> selbst auf dieser bestimmten Stufe seiner<br />

Objektivation ist; den Erscheinungen allein aber,<br />

durch Zeit <strong>und</strong> Raum, Vielheit zukommt, <strong>und</strong> das Gesetz<br />

der Kausalität nichts Anderes, <strong>als</strong> die Bestimmung<br />

der Stelle in jenen für die einzelnen Erscheinungen<br />

ist; dann werden wir auch die vollkommene<br />

Wahrheit <strong>und</strong> den tiefen Sinn der Lehre des Malebranche<br />

von den gelegentlichen Ursachen, causes occasionelles,<br />

erkennen. Es ist sehr der Mühe werth,<br />

diese seine Lehre, wie er sie in den Recherches de la<br />

vérité, zumal im dritten Kapitel des zweiten Theils<br />

des sechsten Buchs <strong>und</strong> in den hinten angehängten<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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